Donnerstag, 29. Mai 2008

Von wegen....

regnets viel in Costa Rica! Ununterbrochen!! Seit wir hier sind. Es wuetet Sturm "ALMA", setzt die Suedkueste CRs unter Wasser, sodass die Leute bis Brusthoehe im Wasser stehen. Die Menschen verlieren ihre Haeuser und ihr Hab und Gut. Es wurde der Notstand ausgerufen. Bis Ende Woche keine Besserung in Sicht. Sie sagen das sei das erste Mal, dass CR so getroffen wird. Hier in San Jose ueberlaufen die Parks und Gaerten, ist man mit dem Auto unterwegs muss man hoellisch auf Strassenstellen aufpassen die ueberspuelt sind. Wir koennen mindestens im Trockenen sitzen in unserem Haus. Das ist allerdings noch leer. Haben uns einen Tisch, vier Stuehle und ein Bett gekauft. Dazu Herd, Refrie und Waschmaschine ( Kuechen sind hier ohne Geraete). So laesst es sich schon etwas leben. Wir wissen nicht, wann unser Container freigegeben wird. Die Verzollung entwickelt sich zu einem Saurier. Telefon hat heute den Geist aufgegeben. Internetanschluss haben wir noch nicht. Por dicha haben wir als Mitglieder des hiesigen Tennisclubs Zugang dazu. Ja, was soll ich noch sagen. Pura vida, no?

Mittwoch, 14. Mai 2008

Heute hat....

uns die Nachricht erreicht, dass das Frachtschiff mit unserem Container drauf wohlbehalten in Puerto Limon, Karibische MeeresSeite von CR, angekommen ist.
Mir fällt ein Stein vom Herzen und ich freue mich. Jetzt sind wir wirklich schon mit einem Bein drüben in Costa Rica.
Und bis zum 23. Mai, unserem Abflugsdatum, dauert es nun auch nicht mehr lange.
Deshalb nehmen wohl auch die StimmungsWechselbäder zwischen Vorfreude und mulmigem Bauchgefühl immer mehr zu.

Montag, 12. Mai 2008

Ein toller....

DokuBericht war in der Aargauer Zeitung zu lesen, wie sich das Leben auf einem Frachtschiff so abspielt:

3 Wochen auf hoher See

BIRMENSTORF/NICARAGUA

Andreas Bannwart reiste mit dem Frachtschiff.

Der Atlantik ist der Weg, das Frachtschiff das Mittel und der Zivildienst in Nicaragua das Ziel. Der 26-jährige Andreas Bannwart aus Birmenstorf will mit der dreiwöchigen Schiffsreise seinem Jahr in Nicaragua einen besonderen Rahmen geben und die Distanz zur Schweiz erfahren.


84 Kilogramm Gepäck sind es, die ein Matrose für Andreas Bannwart im Hafen von Antwerpen die etwas klapprige, aber stabile Aussenbord-Treppe hinaufträgt und in die wohnliche Koje bringt. Währenddessen werden im Hafen unter Scheinwerferlicht einige der 192 000 Kisten aus dem mächtigen Schiffsbug der «Horncap» gehievt. Sie enthalten vorwiegend Ananas und Bananen aus Zentralamerika.

SCHIFFSBAR UND TANZMUSIK

Dass auf der Reise die Fracht Vorrang hat, verrät die maximale Anzahl von 12 Passagieren aller Altersklassen. Die Service-Mannschaft ist zuvorkommend um das Wohl der Passagiere besorgt. Viermal täglich ist die Schiffsküche darum besorgt, die Passagiere mit leichter europäischer Kost zu verwöhnen. Für abendliche Gesellschaft bietet die Crew an der Schiffsbar eine grosse Getränkeauswahl zu russischer oder selbst mitgebrachter Tanzmusik, was das gegenseitige Kennenlernen der Passagiere aus Deutschland, England, Frankreich, Österreich und der Schweiz erleichtert. Dort können auch Fragen zu Wilhelm Tell beantwortet werden oder die jüngere Passagiere erklären den älteren das Mobiltelefon, für das es jedoch erst wieder auf dem Festland Verwendung gibt. Für Notfälle steht auf dem Schiff ein Telefon oder eine E-MailAdresse zur Verfügung. Zum Abenteuer wird das Schiffsleben auf dem gut 150 langen und 35 Meter breiten Frachter nach einem kleinen Zwischenhalt im charmanten Hafenstädtchen Honfleur bei Le Havre spätestens mit zunehmendem Wellengang auf dem Atlantik, der sich in den ersten Tagen gleich kräftig zeigt. Badtücher am Boden in der Dusche, das entleerte Nécessaire im Lavabo oder verstreute Bücher in der Bibliothek sind Zeichen nächtlichen Wellengangs. Die Morgendusche wird von der Frage des Wollens zur Frage des Könnens, die Füsse stets im kleinen Wellenbad, das den Abfluss sucht. Nassrasieren wäre glattes Lynchen. Der Weg zum Frühstück gestaltet sich von Wand zu Wand taumelnd. Dass die Stühle am Frühstückstisch aufrecht auf die Passagiere warten, haben sie dem Karabinerhaken zu verdanken, an dem sie verankert sind.

Grössere Rucks lassen die Passagiere kurz verstummen. Sie unterbrechen das Essen, um die Welle quasi zu Ende zu reiten. Rutschfeste Unterlagen hindern das Geschirr beim Buffet daran, das Weite zu suchen. Die Küche tut gut daran, das Essen leicht verträglich, in angepassten Mengen sowie Getränke erst auf Bitte zu servieren. Zum besonderen Abenteuer wird das Tischtennis mit der Crew bei Wellengang. Danach kann man sich auf dem Deck entspannen und den fliegenden Fischen zuzuschauen, die an der Schiffsspitze aus dem Wasser ploppen, um vor dem herannahenden Schiffsbug zu flüchten. Während der Zwischenhalte zum Ein- und Ausladen von Fracht, ist auf den äusserst schicken Inseln Azoren und Guadeloupe sowie auf dem Festland in Cartagena, Kolumbien, für die Passagiere Landgang möglich. Eine einmalige Gelegenheit, diese Orte für einen Tag geführt oder auf eigene Faust zu erkunden. In den Gewässern um Turbo, Kolumbien, werden für die Drogeninspektion praktisch alle Türen versiegelt, um einen Tag später in der Warteschlange im Panama-Kanal auf eine Tankladung zu warten.

VIELE TAGE OHNE LAND

Bereits 24 Stunden später landet das Schiff für einige Tage im Hafen von Puerto Limon in Costa Rica, wo Crew und Passagiere nach knapp drei Wochen Fahrt zum siebenten Mal die Uhr um eine Stunde zurück- stellen. Hier wird die grösste Früchteladung der Reise für Europa gebunkert und ein wesentlicher Teil der Passagiere beendet die Reise. Das Besondere an einer Frachtschiffreise sind die vielen Tage ohne Land in Sicht, die Zeit, die man mit Crew und Passagieren mit unterschiedlichsten Lebensgeschichten und Herkunft teilt, und die Beziehungen, die sich entwickelen. Das hautnahe Erleben der Arbeit auf der Schiffsbrücke und in weiteren Bereichen des Frachtschiff-Alltags ist eine wertvolle Erfahrung. (aba/kru)