Donnerstag, 24. April 2008

Puuhh, ich bin....

erledigt. Seit einer Woche laufe ich auf Sparflamme. Ich hätte nie gedacht, dass mich diese Zügelgeschichte so schlaucht.
Seit Wochen bereicherte folgendes unseren normalen Tagesablauf:
Vorgängiges sortieren unserer Habe. Entscheidungen treffen darüber was hier bleibt, was gezügelt wird was den Besitzer wechselt und was endgültig das Zeitliche segnen wird.
Wegpacken der Dinge die hier bleiben sollen. Wegrücken und wegstellen der Möbel und Utensilien, die wir bis zu unserer Abreise noch benötigen und nicht eingepackt und in den Container wandern sollten. Sichern von Ausweisen, Reisepässen und sonstigen Unterlagen.
Ich war überzeugt, ich hätte alles perfekt organisiert und voll im Griff.
Doch der Dienstag und Mittwoch der letzten Woche lehrten mich eines Besseren.
Wie eine Lawine überrollten fünf bullige Packmänner unser Heim. Sie schleppten jede Menge Verpackungsmaterial und Kisten in diversen Grössen ins Haus, verteilten sich auf den verschiedenen Etagen und begannen in einem Affentempo Teller zwischen Papiere zu schieben, Bücher in Kisten zu packen, Regale auseinander zu nehmen, Tische zu zerlegen und Stühle in Karton einzupacken. Ab da herrschte Chaos pur.
Und plötzlich sah ich mich das Haus rauf und runter jagen um zum Rechten zu schauen, Anweisungen zu geben oder grad noch das eine oder andere "du bleibst hier"zu retten bevor es in einen Karton wanderte.
Doch das gelang nicht immer, und so ist das eine oder andere halt unterwegs Richtung Costa Rica. Und im Gegenzug ist das eine oder andere in diesem "Gnusch"untergegangen und nicht eingepackt worden und wird wohl hier bleiben.






Am Mittwochmittag war alles gepackt und bereit für den Verlad.
Um ein Uhr fuhr dieses 40Fuss lange Ungetüm vor unserem Haus vor. Besser gesagt reichte es bis zum übernächsten Nachbarshaus.



Nun begann der härtere Teil für die Männer:
Sie buckelten alles Verpackte, schleppten es die Treppen runter oder rauf und hievten es auf die Ladefläche. Zwei Männer verschwanden damit in die hinterste Ecke des Containers und begannen das Ganze aufeinanderzustapeln.



Und wie sie das machten! Bewundernd schaute ich zu wie sie es schafften, diese geraden Kisten und die völlig unförmigen Teile so neben- und aufeinanderzubeigen, dass kaum mehr eine Hand dazwischenpasste. Echt unglaublich.
Unser Hausrat beanspruchte klapp 2/3 des Volumens.
Die restliche Ladefläche war für unser Auto bestimmt.
Und das war auch der spannendste Teil der ganzen Aktion. Zwei Rampenteile wurden angehängt und auf den Radabstand ausgerichtet. Langsam fuhr der Driver an den Rampenanfang, setzte sachte an bis alle vier Räder auf der Rampe standen. Dann plötzlich gab er Gas - und drin stand unser Vehikel. Ja, er hat millimetergenau gebremst. Dort wurde es noch gut gesichert und vertäut und dann hiess es: Türe zu.

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Die verschlossene Containertüre ist gleich mit einer Blombe versiegelt worden. Das heisst, sie darf erst wieder in Costa Rica und in unserer Gegenwart geöffnet werden.

Tja, und jetzt ist er einer von vielen auf einem Frachtschiff unterwegs Richtung Limon, CR.
Wir hoffen sehr, dass (mit Gottes Segen, oder wie man in Costa Rica sagt: si Dios quiere) alles gut geht und uns solches erspart bleibt.

Mittwoch, 23. April 2008

Richtige Richtung (Retro)

Ja, ihr habt voll ins Schwarze getroffen.
Ab Ende Mai wird San José, Costa Rica unser vorläufiges Zuhause sein.



Ich werde unser Abenteuer hier ein wenig dokumentieren. Vamos a ver. Venga lo que venga.

Sonntag, 13. April 2008

Ich habe natürlich.... (Retro)

nicht einfach vergessen aufzuschreiben, wohin wir auswandern werden. (Wobei auswandern der falsche Ausdruck ist, da wir die Zeitdauer gar noch nicht genau wissen. Die ist von geschäftlichen Gegebenheiten abhängig.)

Ich möchte euch ein bisschen raten lassen, wohin es uns verschlägt.
Ein paar Hinweise gebe ich euch:

Die Landfläche ist etwas grösser als die der Schweiz.
Es grenzt an zwei Meere.
Die Hauptstadt befindet sich über 1100m über Meer.
Und trotzdem wird es nie kalt.
Ich müsste theoretisch nie Socken anziehen.
Höchstens wenn ich auf einen Vulkan steige.
Ich finde dort Strand und Palmen, aber auch Tannenwälder und Kühe.
Und nicht zu vergessen die Nationalparks und Reservate in den Regenwäldern.
Die Flora- und Fauna-Welt ist unbeschreiblich, und ich kann mich bis zum Abwinken an meinen geliebten Orchideen sattsehen.
Oder an Urtierchen wie Geckos, Eidechsen und Leguanen.
Ich kann in einem tollen Früchteangebot schwelgen: Mango, Papaya, Ananas, Honigmelone, Wassermelone, Banane, ...
Meine geliebte Yucca und die Kochbanane werde ich dort auch finden. Gebraten, frittiert und als Chips.
Fleisch ist eher rar und meistens zäh. Gegessen wird Huhn oder Fisch.
Wein wird nicht angebaut (ist das eine Marktlücke?), dafür Kaffee.
Der Käse schmeckt wie Gummi.
Ich muss damit rechnen, dass öfters der Strom ausfällt (vorallem in der Regenzeit) oder wir kein Wasser haben.
Dass die Erde ab und zu bebt ist normal und gehört zum Alltag.
Das Leben findet vorallem draussen statt.Die Leute sind freundlich, hilfsbereit und redselig.
Die Landessprache ist eine Weltsprache.

Mittwoch, 2. April 2008

Jetzt muss es raus... (Retro)

Ich werde euch verlassen.

Ich werde bald meiner Heimat den Rücken kehren und weit weit wegziehen.
Das Komische ist nur, dass das die wenigsten bemerken werden, da ihr ja weiterhin in meinem Blog lesen könnt. Denn das ist ja unabhängig von irgendwelchen Distanzen.
Ist das Internet nicht eine wunderbare Sache? Ich liebe es. Denn so kann ich mit euch in Verbindung bleiben.
Nur die beliebten und gehaltvollen Strick- und Spinntreffen werde ich nicht mehr besuchen können.

Zur Zeit sieht es in unserem Haus ziemlich grauslig und ungemütlich aus. Überall stehen leere, halbvolle und bereits gefüllte Zügelschachteln herum. Sie versperren einem den Weg. Sie stehen vor einer Kommode oder einem Kasten, den man jetzt unbedingt öffnen muss oder es ist bereits etwas eingepackt, was man doch noch braucht. Chaos total. Übersicht habe wer wolle.
In mein Atelier mag ich schon gar nicht mehr gehen. Alles liegt ausgebreitet herum und will geordnet und sortiert werden. Was ist Thema Spinnen oder Stricken oder Schule, Filzen, Nähen? Was bleibt da, was kommt mit, was wird entsorgt? Braucht die Nähmaschine noch ein Ersatzbirnchen? Wieviele Schachteln darf ich für mich beanspruchen? Wer hilft mir?
Mein Herzallerliebster winkt dankend ab, dreht sich elegant auf den Absätzen herum und säuselt etwas über die Schulter zurück, wie: Selber Schuld. Brauchst ja nicht jedes Fädchen, Stöffchen und Wöllchen zu sammeln. Das ist deine ->(mit dem Finger zeig) Leidenschaft.- Aber ich bestelle dir gerne eine Mulde und helfe dir beim Füllen.

(( >*/o < hlm+=!!!* _*grr%! = RACHE IRGENDWANN

Tja. Leidenschaft die Leiden schafft.

Sicher ist nur die Deadline, wenn dieses Chaos schön geordnet und adrett in Reih und Glied dastehen soll. Sauber durchnummeriert und klar angeschrieben, was der Inhalt eines jeden Kartons ist.
In zwei Wochen wird alles verladen.

Und dann noch soviel zu meiner Leidenschaft:
Joshua hat heute spontan aus dem Karton "gefilzte Figuren/Spielsachen" diese Landschaft gezaubert.